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15.03.2010
Mit dem Flieger gings von Rio nach Manaus, mitten im Amazonas-Dschungel, auch wenn man das hier noch nicht so wirklich merkt. Wer erwartet schon eine 2 Millionen Einwohnerstadt mit Shopping Malls mitten im Dschungel?!? Doch die unglaubliche Hitze, Feuchtigkeit und die Moskitos erinnern einen oft genug daran, wo man sich befindet. Uebrigens wird hier auch gerade ein neues Stadion fuer die Fussball WM 2014 gebaut - die Teams, die hier antreten muessen, tun mir jetzt schon leid ![]() Lange Zeit war Manaus bekannt durch den Kautschukboom ab 1870, als die Region weltweit der einzige Kautschuklieferant war. Viele Kolonialbauten sowie das Teatro Amazonas zeugen noch von dieser Zeit. Heutzutage ist Manaus vor allem eins: Ausgangspunkt fuer Touren in den Amazonasdschungel. Der Fluss Amazonas ist mit Abstand der wasserreichste Fluss der Erde und befördert mehr Wasser als die sechs nächstkleineren Flüsse zusammen. In den Amazonas münden etwa 10.000 Flüsse, sein Ursprung befindet sich in den peruanischen Anden. Elf der dem Amazonas zufließenden Flüsse zählen selbst zu den 20 wasserreichsten Flüssen der Erde. Die Breite des Flusses beträgt in Brasilien meist mehrere Kilometer und variiert jahreszeitlich bedingt durch die schwankenden Niederschläge an den Oberläufen. In den Zeiten größter Wassermengen kann er die angrenzenden Wälder auf einer Breite von bis zu 100 Kilometern überschwemmen. Das Amazonasbecken bedeckt fast die gesamte noerdliche Haelfte Suedamerikas und entspricht ca. 5% der gesamten Landflaeche der Erde. Es ist somit das groesste zusammenhaengende Waldgebiet unseres Planeten, und ein Fuenftel des gesamten Suesswassers der Erde fliesst hier. Soviel zu den Zahlen, nun zu unserer 4taegigen Tour... Tag 1: Mit Auto und Schiff gings hinein in den Dschungel... schon bei der Ueberquerung des ersten Flusses konnten wir ein sehr interessantes Phaenomen beobachten, das sogenannte "Meeting of the waters" ![]() Hier treffen der Rio Negro ("schwarzer Fluss") und der Rio Solimoes aufeinander. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Temperatur (ca. 10 Grad Differenz), ph-Wert und Fliessgeschwindigkeit vermischen sie sich jedoch nicht sofort, sondern fliessen fuer einige Kilometer nebeneinander her. ![]() Obstverkaeufer am Flussufer ![]() ![]() Ankunft in der Jungle-Lodge... und das Mittagessen ist auch gleich fertig ![]() ![]() ![]() Nachmittags erkunden wir den Mamori Fluss per Kanu... ![]() Im Moment steigt das Wasser bereits, taeglich um mehrere Zentimeter ![]() Riesige Seerosen ![]() ![]() ![]() Gebucht hatten wir eigentlich Haengematten, da aber sonst keine Touristen in der Lodge waren, bekamen wir ein kostenloses Upgrade ![]() Am Abend freuten wir uns nun erstmal auf eine Dusche und so sahen wir uns die beiden Duschkabinen mal an... wir hatten die Wahl: Dusche 1 mit schlafender, von der Decke haengender Vampirfledermaus oder Dusche 2 mit Pfeilgiftfrosch im Eck und Tarantel im Tuerrahmen ![]() ![]() Tag 2: Heute gings zum Jungle Walk in den niedriger gelegenen Wald, von unserem Guide Matheo schon mal als "Moskito Palace" angekuendigt. ![]() ![]() Survivaltipp Nr. 1: mit einem Stock gegen diesen Baum schlagen und man hoert dich kilometerweit! ![]() Blattschneideameisen ![]() Stabheuschrecke ![]() Das (leere) Eierpaket einer (grossen) Spinne ![]() Diese Vertiefung im Boden hat unser Guide sofort als Jaguar-Spur erkannt ![]() Survivaltipp Nr. 2: Diese Wurzeln durchhacken und was kommt raus: Frischwasser! ![]() Mit der Rinde dieses Baumes kann man auch alles moegliche machen... ![]() Dschungel-Schmuck zum Beispiel ![]() ![]() Kautschuk-Baum ![]() neongruener Laserstrahlen-Baum (keine Ahnung wie der heisst) ![]() ![]() Da es mittags nur kochend heisse Duschen gibt (die Wassertanks stehen in der Sonne), muss man eben in den Fluss springen... ![]() puenktlich nach dem Mittagessen gab es jeden Tag einen ordentlichen Regenschauer, danach wars (kurzzeitig) deutlich kuehler und der Fluss total klar ![]() Mogli war auch da ![]() Siesta... waehrend der Mittagshitze bewegt man sich besser nicht ![]() Ne Runde Billard ist der einzige Sport, den man hier betreiben kann... ![]() Die Tankstelle ![]() Auf gehts zum Piranha Fischen... ![]() ![]() Vorbereiten der Koeder ![]() Yeah, der erste Fang des Tages ![]() ![]() Die groesseren Viecher erledigt unser Guide mit Speer und Bogen... einfach unglaublich, in diesem trueben Wasser sieht man wirklich keinen einzigen Fisch. Er achtet einfach nur auf die kleinen Wellen, die die Fische machen und weiss dann, wo er hinschiessen muss. ![]() Abendessen... ![]() wunderschoener Sonnenuntergang... begleitet vom Laerm der Bruellaffen, Gekreische der Papageien und hin und wieder auftauchenden Flussdelphinen... einfach unglaublich!!! ![]() ![]() ![]() ![]() Sobald es dunkel wurde, gings ans Kaiman-Suchen. Mit einer Taschenlampe leuchtet man die Flussufer ab und sieht dann die Kaimanaugen gespenstisch aufleuchten... ![]() Ein Baby Kaiman... der laengste den wir gesehen haben, war 5m lang ![]() Kaiman-Piercing?!? ![]() ![]() noch ein etwas groesserer... Tag 3: Wieder ein Jungle Walk, diesmal in den hoeher gelegenen Waeldern, die nicht ueberflutet werden. Das bedeutet auch etwas weniger Moskitos... ![]() ![]() Brazil Nuts (Paranuesse) frisch vom Baum... sehr lecker ![]() ![]() ![]() Helikonie ![]() Da drin lebt ein Wurm mit dem gleichen Durchmesser... uuuuah ![]() Termitennest ![]() immer erst schauen, an welchem Baum man sich festhaelt... ![]() Diese Maden wachsen in einer bestimmten Nussart heran und haben extrem viel Protein... selbstlos und zuvorkommend wie wir sind haben wir diesen leckeren Snack unserem Guide ueberlassen ![]() ![]() Dafuer hat er dann nur fuer uns die Tarantel aus dem Loch gelockt... ![]() Liaaaaaaanen ![]() Genau wie bei "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" wird auch hier am Ende der Dschungelkoenig gekroent ![]() wie, euch ist heiss? na dann bau ich euch halt schnell nen Faecher... die Kerle koennen echt alles ![]() ![]() Ein Faultier hat sich ins Camp verirrt... noch nie sowas langsames gesehen ![]() ![]() ![]() schwimmender Supermarkt Am letzten Abend wurde dann die Dschungeldosis nochmal erhoeht, Campen im Wald stand auf dem Programm. Jetzt zusammen mit Maisha und Kalihl, einem supernetten Paerchen aus New York bzw. Barbados. ![]() Es gibt Grillhendl ![]() ![]() ![]() Unsere Haengematten... unten zugeknotet beschuetzt einen das Netz von den Millioooooonen Insekten des Waldes... haha von wegen!!! ![]() ![]() Auch sonst hoert man die ganze Nacht Tausende von seltsamen Geraeuschen, die nur unser Guide den entsprechenden Tieren zuordnen kann... was vielleicht auch besser ist, am naechsten Morgen berichtete er uns naemlich, dass ein Jaguar 200m entfernt um unser Camp herumgeschlichen ist. ![]() Tag 4: ![]() Puh, endlich wieder Tageslicht... erst mal Fruehstueck mit Eiern und Kaffee. Waehrend wir das Camp wieder abbauten, haben sich auf den Baeumen schon mal die Geier versammelt, um sich danach auf unsere Essensreste zu stuerzen. ![]() Ein Amazonas-Supermarkt auf dem Rueckweg ![]() Nach dem Mittagessen und einer letzten Runde im Fluss gings zurueck nach Manaus... ![]() die Moskitostich Zaehlung zurueck in Manaus ergab eine stolze Zahl von ca. 200 Stichen pro Person, Tendenz immer noch steigend ![]() Noch ein Schmankerl zum Schluss, die Raetselfrage der Woche: ![]() Was ist das??? Aufloesung: ein Candiru oder auch der Grund, warum man im Amazonasgebiet NIE nackt schwimmen oder ins Wasser pinkeln sollte. Denn je nach Groesse schwimmt einem der Candiru wenn man Pech hat in Vagina, Rektum oder auch durch den Penis in die Harnroehre (der kann ohne Witz den Pinkelstrahl hochschwimmen) und ernaehrt sich dann dort von Blut und Gewebe. Schon mal sowas ekliges gehoert??? ![]() 19.03.2010: Nach einem Tag Erholung in Manaus ging unsere Amazonas Expedition nun mit einem Boot auf dem Fluss Amazonas weiter. Ziel war der Hafen von Santarem, das auf halbem Weg zurueck Richtung Kueste Brasiliens liegt. ![]() der Einstieg am Hafen von Manaus ![]() ![]() ![]() ![]() unsere chaotische 3m²-Kabine ![]() oder noch guenstiger, man nimmt sich einfach seine eigene Haengematte mit und spannt die irgendwo auf, wo man noch Platz findet, z.B. ueber die Haengematte eines anderen Passagiers. Wenn sich einer bewegt, bekommt des der letzte in der Reihe auch noch mit ![]() ![]() der Amazonasfluss Zum Glueck hat in der zweiten Nacht eine Passagierin an unserer Kabinentuer geklopft, sonst waeren wir glatt wieder zurueck nach Manaus gefahren. Das Problem war, dass wir die einzigen Touristen auf dem Boot waren und damit allein ortsunkundig. Laut Reiseplan haetten wir erst am dritten Tag abends ankommen sollen. Sowas wie Lautsprecherdurchsagen gibt es hier natuerlich nicht... also schnell unser Kabinenchaos in den Rucksack gestopft und vom schon wieder abfahrenden Schiff an Land gesprungen... Steffi waer dabei fast noch im Amazonas gelandet ![]() |
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