![]() |
||||||
20.01.10
Alles begann mit einem wunderschoenen Werbeplakat einer Touragentur in La Paz, auf dem drei gluecklich aussehende Menschen mit einem Seil verbunden bei strahlendem Sonnenschein durch Pulverschnee spazieren... Christo: Ui, sowas will ich auch machen! Steffi: sagt erst mal nix dazu ![]() Das Thema liess ihm keine Ruhe mehr, und somit wurden einfach mal einige Agenturen abgeklappert, um Infos einzuholen. Beim Huayna Potosi handelt es sich um einen 6000er (!!!) der bolivianischen Cordillera Real. In den Agenturen und Reisefuehrern wird er beschrieben als der "einfachste und am leichtesten zugaengliche" 6000er Suedamerikas. (Eines koennen wir schon mal vorwegnehmen: die Worte "einfach" und "6000er", die passen einfach nicht zusammen ![]() Unser vorlaeufiger Kompromiss: wir buchten beide den ersten Tag Ice Climbing am Gletscher des Huayna Potosi und Christo liess sich die Option offen, um weitere zwei Tage zu verlaengern. Der erste Tag kann entweder alleine gebucht werden, um einfach mal am Gletscher zu klettern oder damit man lernt, mit dem Equipment umzugehen, das auch fuer den Aufstieg noetig waere. Tag 1: ![]() der erste Panoramablick auf den Huayna Potosi... wow ![]() und sein Spiegelbild ![]() es folgt erstmal eine 45minuetige Wanderung zum Gletscher.. auf dem Ruecken 15 bis 20kg Equipment, von dem wir noch nicht recht wissen, wofuer es eigentlich gut sein soll ![]() ![]() und ploetzlich steht man da, mit Hardboots, Steigeisen, Helm und einer Eisaxt in der Hand ![]() ![]() der Gletscher ![]() Gletscherspalte ![]() Gletschersee ![]() Florian aus Braunschweig, Victoria aus Argentinien und ihr Guide Andres ![]() HAHA, das bin tatsaechlich ich!!!! ![]() ![]() Beim ersten Abstieg muss man sich schon ueberwinden, sich einfach zurueckzulehnen und dem Seil zu vertrauen... ![]() ![]() Oben!!! ![]() ![]() Nach diesem ersten Tag waren wir nun im Bus wieder zurueck auf dem Weg nach La Paz und mussten natuerlich ueberlegen... das Klettern hatte super viel Spass gemacht, die Guides waren einfach super, das Equipment war gut, man bekam pro zwei Personen einen eigenen Guide zugeteilt und auch die anderen Leute hatten alle noch nie einen solchen Berg betreten... also lautete unsere Entscheidung: wir probieren das einfach mal, und zwar beide!!! ![]() Tag 2: Vom Basecamp (4600m) zum Highcamp (5130m) Also ging es am naechsten Tag morgens wieder zum Huayna Potosi zurueck, der Bus brachte uns bis zum Basecamp. Von dort starteten wir zu viert mit zwei Guides los. ![]() Mit Ulli aus Salzburg (als Oesterreicher galt er schon mal als Gipfelfavorit ![]() ![]() dann gehts los... ![]() ![]() die 20kg Gepaeck (jetzt ja auch noch mit Schlafsack, Wasser etc.) machten den Aufstieg nicht grad leichter... ![]() der 2. von links war unser Guide, Macario, super Typ ![]() ![]() ![]() da muess ma hoch... ![]() Blick zurueck zum Gletscher... ![]() ![]() ![]() 3 Stunden spaeter endlich am Highcamp angekommen! ![]() das Kuechenzelt... ![]() Blick nach oben... ![]() speatestens um 6 Uhr abends wurden alle ins Bett geschickt... ![]() mit allen Klamotten, 3 paar Socken, Muetze und Handschuhe in den Schlafsack... brrrrr ![]() Tag 3: gefuehlte 20min Schlaf spaeter wurden wir um Mitternacht geweckt... der Aufstieg sollte beginnen. Mit gemischten Gefuehlen (ich hab schon ernsthaft drueber nachgedacht, einfach dazubleiben) schmissen wir uns in unser Equipment. Der erste Blick nach draussen: 30 bis 40cm Neuschnee ![]() ![]() ![]() ![]() Und so begann der Aufstieg. Die beste Zeit fuer eine Besteigung des Huayna Potosi ist uebrigens im WInter, also Juli oder August. Dann ist es zwar noch einiges kaelter, aber der Boden ist hart, was das gehen um einiges leichter macht. Wir mussten uns bei jedem Schritt durch 30cm tiefen Pulverschnee quaelen, wodurch man auch noch staendig weggerutscht ist. Laut Macario hatten wir so ziemlich die schwierigsten Bedingungen, die man haben kann... Und so gings weiter: Schritt um Schritt, sehr langsam und mit vielen Pausen, Meter um Meter. Die allerletzten Gipfelhoffnungen hatten wir nun auch schon lang begraben. Nach drei Stunden waren wir auf 5500m angekommen, und maechtig stolz!!! Von dort an wurde es nun rapide noch steiler, viel kaelter und die Luft wurde immer duenner, der eisige Schneeregen peitschte uns von vorne ins Gesicht... Bei ca. 5550m entschieden wir uns umzukehren, denn das ist ja ne schoene Zahl ![]() ![]() Hier trafen wir auch noch Fabio, der auch voellig am Ende war, und uns zurueckbegleitete. Ulli hat sich noch bis 5900m weitergequaelt... Auch der Abstieg war nicht ganz ohne durch den staendig wegrutschenden Schnee. ![]() Wer keinen nassen Popo bekommen will, muss in der Pause auf der Eisaxt sitzen ![]() ![]() ![]() Eine kurze Kletterpassage ueber eine Gletscherspalte hinweg gab es auch. Aber wir waren Gott sei Dank ja immer gut gesichert... ![]() Der zusammengesunkene Haufen im Hintergrund, das ist Fabio ![]() Um ca 5 Uhr waren wir zurueck im Camp bei Tee und Schlafsack. Von den Leuten die an diesem Tag gestartet sind, haben es uebrigens 3 bis zum Gipfel auf 6088m geschafft (am Vortag gar keiner)!!! Ein Schweizer, ein Spanier und Florian (mit 5mal kotzen auf dem Weg) Alle waren sich einig "Das war das schlimmste in meinem ganzen Leben, NIE wieder!" Um zehn Uhr morgens begannen wir den 1stuendigen Abstieg zum Basecamp. ![]() Ein letzter Blick zurueck! ![]() waren wir wirklich da oben? ![]() Belohnungsbier im Basecamp... haha, so sieht man wohl aus nach so ner Tour ![]() Der Huayna Potosi ist sicher kein Spaziergang, auch wenn es einem in der Agentur so verkauft wird. Aber wer mal wirklich seinem inneren Schweinehund ins Auge blicken moechte, der sollte so etwas mal ausprobiern!!!! Wir sind jedenfalls nun richtig stolz auf uns (auch wenn wirs wohl nicht nochmal machen werden ![]() |
|
|||||
![]() |