29.12.09

Machu Picchu ist ohne Zweifel das Highlight Perus, für viele sogar von ganz Südamerika. Täglich besuchen im Schnitt 2.000 Touristen die alte Inkastadt und machen sie damit zum grössten Tourimagneten ganz Südamerikas.

Dementsprechend auch die Preise: In jedem Reiseführer ist nachzulesen, dass der Zug von Cusco nach Aguas Calientes die einzige Möglichkeit darstellt, um zum Machu Picchu zu gelangen. Nur leider kostet eine einfache Fahrt 48$. Nicht mit uns, haben wir uns gedacht!!! Und so haben wir natürlich den billigen Schlaumeier-Weg rausgefunden

Mit dem Bus von Cusco nach Santa Maria,  d.h. 7 Stunden im Rumpelbus durch enge Serpentinen. Das allein sorgt schon für leichte Übelkeit... Sitzplatz in der letzten Reihe, wo sich ausserdem nebenan noch eine fünfköpfige Familie drei Sitzplätze teilt. Und wenn einem nicht eh schon übel ist, dann hilft das Baby nach, das in die Windeln kackt und der grosse Bruder, der in den Bus kotzt.

Nun gut, in Santa Maria gibts erstmal ein absolut undefinierbares 1 Euro-Mittagsmenü von einer Frau, deren Spanisch kaum noch verständlich war (wahrscheinlich waren wir im Niederbayern Perus ) und dann wird ein Fahrer aufgetrieben, der einen ins nächste Kaff, Santa Theresa fährt. Der Weg führt über mörderische Berg-Geröll-Strassen und bei der Polizeikontrolle stellt sich raus, dass unser Fahrer leider keinen Führerschein hat...schade eigentlich, in jeder Rallye hätte er gute Gewinnchancen Mit einem "Naja, fahr aber vorsichtig" lässts der Polizist dann aber auch schnell wieder gut sein... Na gut, zumindest hupt unser Fahrer vor jeder Kurve, um eventuellen Gegenverkehr auf uns aufmerksam zu machen (das wird sogar von Verkehrsschildern empfohlen)...

Weitere 5km hinter Santa Theresa gehts dann endgültig nicht mehr weiter und man folgt nochmal ca. 15km lang zu Fuss den Gleisen des Machu Picchu Zuges, bis man dann letztendlich auch in Aguas Calientes ankommt...
zugegeben,  um einiges anstrengender, umständlicher und zeitraubender, aber dafür ist man hier mit 7 Euro dabei


Auf dem Weg die Gleise entlang...


Tja, das wäre unser Zug gewesen...





In der Abenddämmerung kommen wir dann endlich auch in Aguas Calientes - oder "Machu Picchu Dorf" -  an, einem künstlich aus dem Boden gestampften Dorf, das eigentlich nur aus überteuerten Restaurants und Hostels besteht. Nun nur noch schnell die Eintrittskarte für den nächsten Tag besorgt (für 30 Euro...), eine Pizza verschlungen und ab ins Bett.

Nächster Tag, der Wecker klingelt um 4:00, es regnet in Strömen. Spitze...



Morgens um 5 in Aguas Calientes... anstehen um Bustickets und anstehen für den Bus, der einen die 8km lange Strecke zu Machu Picchu hochbringt. Die einfache Fahrt kostet wieder 5 Euro,  ärgerlich, aber wandern wollte bei dem Wetter nun echt keiner...


Endlich sind wir da!!! Leider regnet es erst mal und ein Grossteil der Stadt ist hinter Nebel verschwunden...


ziemlich gruslig...


Bääääääh!!!

Nun müssen natürlich erstmal ein paar allgemeine Infos zu diesem Machu Picchu her:
Die Stadt wurde ca. um 1450 von den Inkas gebaut und ihr Zweck ist bis heute nicht ganz klar, v.a. weil keine überlieferten Dokumente existieren. Fest steht aber, dass die Stadt bei der Ankunft der Spanier noch nicht fertiggestellt war und Hals über Kopf verlassen wurde. Machu Picchu ist das einzige Inkabauwerk, das nicht von den Spaniern zerstört wurde, da sie es nie gefunden haben. Durch die einzigartige Architektur haben die Bauten auch durch keines der zahlreichen Erdbeben Schaden genommen (im Gegensatz zu allem, was die Spanier jemals gebaut haben...). Die Stadt wurde dann erst 1911 durch Zufall wiederentdeckt, und zwar von dem Amerikaner Hiram Bingham. Zumindest ist das die offizielle Version, es ist ziemlich sicher, dass schon einige andere vor ihm dort waren, und den Einheimischen war Machu Picchu sowieso bekannt. Als Bingham dort ankam (er war von einem 8jährigen Indiojungen hingeführt worden), lebten drei Familien am Machu Picchu, die auf den alten Inka-Terrassen Landwirtschaft betrieben.

Machu Picchu ist Quechua und bedeutet "alter Gipfel" oder "alter Berg". Übrigens  sagt man nicht "Matschu Pitschu", sondern "Matschu Piktschu"... erst vor kurzem wurde die "verlorene Stadt" auch unter die 7 neuen Weltwunder gewählt...


Das Eingangstor... und ja, es hat immer noch geregnet...


Die Inkas  waren kleine Leute


Der Astronomieturm mit der Sonnenuhr






Hier sieht man einige der landwirtschaftlich genutzten Terrassen... Biologen haben herausgefunden, dass die Inkas hier u.a. Ananas und Coca angepflanzt haben. Diese Pflanzen wachsen eigentlich nicht über einer Höhe von 1.800m, der Machu Picchu liegt aber auf ca. 2.400m. Von der höchsten bis zur niedrigsten Terrasse findet man 14 verschiedene Mikroklimata.


Langsam verzieht sich der Nebel...








Und da ist er in seiner vollen Pracht: WOW!!!


Ein atemberaubender Anblick...








Schaut euch mal die Berge im Hintergrund genau an... wer erkennt das Gesicht des Inkas???


so sieht mans noch leichter - cool oder?


der Tempel der drei Fenster...


Blick ins Tal...




im Hintergrund der Wayna Picchu ("junger Gipfel") kurz vor seiner Besteigung










Aufstieg auf den Wayna Picchu  (und Abstieg in strömendem Regen...)


So sieht man den Machu Picchu vom Gipfel des Wayna Picchu aus... die Inkastadt ist in Form eines fliegenden Kondors gebaut worden, dem heiligsten Tier der Inkas. Rechts oben ist der Kopf... naja, man braucht schon etwas Fantasie


geschafft!!


noch ein Abschiedsbild... klatschnass aber glücklich!!!

Momentaner Aufenthaltsort:
daheim
zuletzt aktualisiert am:
20.04.10: Landgaenge
"Die Welt ist ein Buch - wer nie reist, liest nur eine Seite davon"
 
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