15.11.09

Nach weiteren zwei Tagen in Mérida, um uns von der Llanos-Tour zu erholen, sollte es dann endlich Richtung Kolumbien gehen.
Am Morgen des Abreisetages lasen wir dann im Internet folgende Nachrichten:

09. November 2009, 08:22 Uhr

Militärabkommen USA-Kolumbien

Chávez ruft Venezuela zu Kriegsvorbereitungen auf



Säbelrasseln in Südamerika: Wegen eines Militärabkommens zwischen den USA und Kolumbien hat Venezuelas Präsident Chávez sein Land zur Vorbereitung auf einen möglichen Krieg aufgerufen. Kolumbien kündigte an, die Uno in dem Konflikt anzurufen.

Zusätzlich hörten wir Gerüchte, dass angeblich bereits 15.000 Soldaten in Richtung Grenze marschiert seien. Hm, dachten wir uns, das macht den ohnehin berüchtigen Grenzübergang  Venezuela - Kolumbien doch gleich noch ein bisschen interessanter. Doch da Chavez ja allgemein auch als ziemlicher Schwätzer bekannt ist und wir ausserdem nicht davon ausgegangen sind, als Touristen irgendwelche Probleme zu bekommen, haben wir uns natürlich trotzdem auf den Weg gemacht.

Zunächst ging es 9 Stunden mit dem Nachtbus nach Maracaibo. Dort umsteigen in einen netten, kleinen Bus für die (angeblich) vierstündige Fahrt an die Grenze:



Der Busfahrer wollte dann um 8 Uhr morgens erst mal Frühstückspause machen, und zwar hier:



Wir hatten es hier mal wieder mit einem der berüchtigten südamerikanischen Partybusse zu tun, bei denen die Musikanlage teurer ist als der ganze Bus. Zumindest sorgt das immer für gute Stimmung



Busfahren im Grenzgebiet Venezuela - Kolumbien ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Insgesamt mussten wir 10 (!!!) Passkontrollen von bewaffneten Uniformierten über uns ergehen lassen.
Zweimal wurde von allen Passagieren zusätzlich Geld eingesammelt. Auf Nachfrage erklärte man mir, dass sei Schmiergeld für die Polizisten, damit wir uns vor der (bis zu 2 Stunden dauernden) Gepächdurchsuchung drücken konnten. Eine ältere Dame steuerte etwas mehr bei als die anderen, um ihren Truthahn über die Grenze zu bekommen. Das arme Viech wurde dann kurzerhand unterm Armaturenbrett versteckt. Korruption ist hier wirklich das normalste von der Welt.
Letzten Endes wurde ein Mitreisender dann doch noch verhaftet, sein Ausweis war gefälscht. 
Der Busfahrer meinte nur, er hätte halt am Anfang Bescheid sagen müssen, für 50 Bolivars mehr (7 Euro) hätte er ihn dann schon über die Grenze gebracht. Unglaublich. Jetzt sitzt er halt für ca. ein Jahr im Knast...

Hier noch ein Video vom Grenzgebiet. Am Ende geht die Musik aus und der Bus bleibt stehen, wieder mal eine Passkontrolle. Den einsteigenden Polizisten wollte ich dann nicht mehr filmen, wer weiss was die einem alles übel nehmen



Die Grenze an sich verlief dann relativ unspektakulär und problemlos. Noch schnell bei einem von 20 schreienden Geldwechslern Pesos organisiert und rein in den letzten Bus, nochmals drei Stunden, nach Santa Marta.

Dort blieben wir erst mal eine Nacht und hauten uns zum Frühstück mit frischen Früchten zum Spottpreis den Magen voll. Am nächsten Morgen fuhren wir ins 5km entfernte Taganga, einem kleinen Fischerdorf. Ziel war hier vor allem der Open Water Diver Schein für Christo (für nur 180 Euro)...






In der Tauchschule, mit James (London) und Sebastian (Deutschland)






Divemaster David


Unser super Hostel


inkl. lecker Frühstück


und Cocktail Happy Hour


"Büffeln" für die PADI-Prüfung

Hier noch ein paar Unterwasserbilder:

































Ja wer kommt denn da daher?
Der Georgie, alter Arbeitskollege auf der Regensburger Dult, der  jeden Winter lieber nach Santa Marta flieht und dort zum Zeitvertreib eine Pizzeria eröffnet, die er dann im Frühling wieder stillegt...






Momentaner Aufenthaltsort:
daheim
zuletzt aktualisiert am:
20.04.10: Landgaenge
"Die Welt ist ein Buch - wer nie reist, liest nur eine Seite davon"
 
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